Quinta Essentia 1570 und 1574

Mit der ersten Ausgabe seiner Quinta Essentia aus dem Jahr 1570 war Leonhard Thurneysser nicht zufrieden. Der Grund für seine Unzufriedenheit ist leicht zu erkennen, wenn man die Bidler der 1570er Ausgabe mit denen der zweiten, weitaus besseren Ausgabe von 1574 vergleicht. Statt schräg auf den Seiten hängenden, schwammigen und unscharfen Kupferstichen weist die neue Ausgabe präzise geschnittene und sauber gedruckte Holzschnitte auf.

 

Hier das Bild zum zweiten Kapitel ‹Alchemia die Kunst redt› mit der personifizierten Alchemie (Frau Alchimia) in ihren Laboratorium.

       

Read more

Alt und neu: Viersäftelehre

Viele Darstellungen aus der Alchemie werden wir auch in 100 Jahren nicht verstehen. Andere sind zwar allegorisch verschlüsselt, aber mit etwas Übung zu knacken. 

Einige sind ganz offensichtlich und lassen sich vom Figürlichen ins Schematische übersetzen: 

Hier ein Beispiel aus Leonhard Thurneyssers Quinta Essentia von 1574: 

Leonhard Thurneysser, Quinta Essentia, 1574, S. 162.

 

Moderne Umsetzung der des obigen Holzschnitts.

Read more

Leonhard Thurneysser Quinta Essentia 1574

Diese Bilder veröffentliche Leonhard Thurneysser 1574 in seiner Quinta Essentia (2. verbesserte Auflage). Sie gehörten damals zum Innovativsten, was an alchemischen Bildern zu haben war. 

 

Bilder aus: 

Leonhard Thurneysser: Quinta Essentia, Das ist, Die höchste subtilitet, krafft, und wirckung, beyder der fürtrefflichsten, und menschlichem geschlecht am nützlichisten Künsten, der Medicin und Alchemy, Auch wie nahe diese beyde, mit sipschafft gefreund und verwandt sind, Und das eine ohn beystandt der andern nicht nütz sey, oder in den menschlichen cörpern zu wircken kein krafft habe. Vergleichung der alten und newen Medicin, und wie alle subtiliteten ausgezogen, die Element geschieden, alle Corpora gemutirt, und das die Minerischen Corpora allen andern simplicibus, es sein Kreuter, wurtzeln, Confect, Steine, etc. nicht allein gleich, sondern an krefften, aus und jnnerhalb menschlichs cörpers, uberlegen seyen. Jetzt von newem, sampt eröffnung der vertunckelten sententz, wort und namen, gemehret und gebessert, Durch Leohnhart Thurneisser zum Thurn. Leipzig, Officina Voegeliana für Hans Steinmann, 1574. 2°; 240 S.

Vollständig herausgegeben in:

Thomas Hofmeier, unter Mitarbeit von Daniel Arpagaus

Leonhard Thurneyssers Quinta Essentia 1574. Ein alchemisches Lehrbuch in Versen
Kleine Alchemische Bibliothek 2 (KAB 2), Leonhard-Thurneysser-Verlag, Berlin & Basel 2007, 282 Seiten, 57 Abbildungen.
Direkt bei secretBasel bestellen!

Dazu: 

Thomas Hofmeier
Rufmord ∙ Leonhard Thurneysser 1531 –1596 – 2012
secretBasel 5, Leonhard-Thurneysser-Verlag Berlin & Basel, 2012, 104 Seiten, 29 Abbildungen, davon 10 farbig
Direkt bei secretBasel bestellen!

 

Ungewöhnliche Aussichten

Man kennt die Bauten, aber man sieht sie selten aus diesem Blickwinkel. 

 

Ansicht  in Auswahl: Lohnhof, Leonhardskirche, Barfüsserplatz, Barfüsserkirche (Dach).

 

Ansicht  in Auswahl: Münster, Messe, Messeturm.

 

Ansicht  in Auswahl: Elisabethenkirche, Theaterplatz, Fasntachtsbrunnen sogenannter Tinguely-Brunnen, Theater.

 

 

Aufgenommen am 21.3.2014 vom Baugerüst über dem Dachreiter/Glockentürmchen der Barfüsserkirche.

Rosarium Philosophorum 1610 in Basel

Die 20 Bilder des Rosarium Philosophorum erschienen nach dem Erstdruck von 1550 drei mal in Basler Sammeldrucken zur Alchemie.

1572 in Auriferae artris, 1593 und 1610 in Artis auriferae. Ein viertes Mal gelangten die Holzschnitte in Morgensterns, Turba, 1613 in den Druck. 

Sie weichen in manchen Kleinigkeiten vom insgesamt unsorgfältigen und fehlerhaften Erstdruck ab.

 

Basel mit Verteidigungslinie

«Plan über den Umfang der Stadt Basel mit Angabe der den Festungsrayon bezeichnenden Grenzen [Greuzen] auf 100 und 200 Fuss Entfernung von der Contrescape des Stadtgrabens nebst Verzeichnung der vorgeschlagenen neuen Baulinie.»

Der Plan im Massstab 1:3000 (schweizer Fuss) zeigt die äusseren Verteidigungsanlagen von Basel um etwa 1857. 

Durch eine feine gestrichelte Linie (hier rot) ist die ältere Grenze des Festungsrayons, also des unbebaubaren, zwingend leeren Bodens vor der Stadtmauer bei 200 Fuss markiert. Eine dickere, gepunktet-gestrichelte Linie (hier grün) zeigt den neuen reduzierten Abstand von 100 Fuss. 

Gemessen sind beide Abstände von der Contrescarpe aus, also dem gemauerten landseitigen Abschluss des Stadtgrabens, der im Schnitt 20 Meter breit war. 

 

Die noch vollzählig vorhandenen Stadttore sind benannt: St. Alban-Thor, Aeschen Thor, Thor Steinen, (Birsigeinlass), Spahlen Thor, Eisenbahn-Thor, St. Johann Thor, Bläsi-Thor, Riehen-Thor. 

 

 

Zu den Stadttoren: Luczak, Barbara / Hofmeier, Thomas, Herein! Come in! Entrez!. Die Basler Stadttore · The City Gates of Basle · Les portes de la ville de Bâle, secretBasel 7, Berlin & Basel 2016.

Zur Stadtentwicklung Mitte 19. Jh.: Hofmeier, Thomas, Der Mähly-Plan, in: Baumann & Cie, Banquiers ed., Basler Kostbarkeiten 38, Basel 2017. 

 

Das Original (ohne Farblinien) befindet sich auf der Universitätsbibliothek Basel: 

Plan über den Umfang der Stadt Basel : mit Angabe der den Festungsrayon bezeichnenden Grenzen auf 100 und 200 Fuss Entfernung von der Contrescarpe des Stadtgrabens : nebst Verzeichnung der vorgeschlagenen […]. [Erscheinungsort nicht ermittelbar] : [Verlag nicht ermittelbar], [ca. 1857]. Universitätsbibliothek Basel, VB A2:2:34, http://dx.doi.org/10.3931/e-rara-24110 / Public Domain Mark

PDF:  Plan über den Umfang der Stadt Basel [1,90 mb]

Elsässer Bahnhof nach Mähly

Zwischen 1844 und 1864 wurde im St. Johann der Elsässer Bahnhof betrieben. Es war der erste Bahnhof nicht nur Basels, sondern der ganzen Schweiz.

Bald folgten weitere und die Eisenbahn eroberte ganz Europa. 

 

 

Auffällig ist das sogenannte Eisenbahntor in der eigens für den Bahnhof erweiterten Stadtmauer, es handelt sich um das jüngste und kurzlebigste der Basler Stadttore.

 

 

Details aus dem handkolorierten Mähly-Plan von 1856, nach dem Exemplar des Historischen Museums, HMB Inv. 1901.108. 

Mehr dazu: Hofmeier, Thomas, Der Mähly-Plan, in: Baumann & Cie, Banquiers (ed.), Basler Kostbarkeiten 38, Basel 2017. Erhältlich im Historischen Museum, Barfüsserkirche (6.- CHF).

https://www.baslerstadtbuch.ch/stadtbuch/1994/1994_2321.html

 

Fahrner Plan der Stadt Basel 1884

Der Lithograph M. Fahrner hat mehrere ähnliche Stadtpläne von Basel veröffentlicht. Das handliche Format von 43x35cm und die übersichtlichen Legenden für Strassennamen und Sehenswürdigkeiten machten den Plan für Einheimische wie Touristen interessant.

 

 

Das Original auf der Universitätsbibliothek Basel:

Plan der Stadt Basel. [Basel?] : [Verlag nicht ermittelbar], [1884?]. Universitätsbibliothek Basel, Kartenslg Schw Ml 21, http://dx.doi.org/10.3931/e-rara-23924 / Public Domain Mark. PDF:  Plan der Stadt Basel [2,82 mb]

Bildersturm in Basel 1529

Anlässlich der Reformation wurden Kulturgüter im grossen Stil vernichtet.
Kirchenschmuck wird mit Karren auf den Münsterplatz gefahren und verbrannt.

Bildersturm in Basel 1529, aus. Basler-Taschenbuch 1850.jpg

 

Der Bildersturm in Basel. Aschermittwoch 1529 auf dem Münsterplatz. 
Gezeichnet von C. Guise, lithographiert von G. Wolf, Lithographie von A. Hegar in Basel.

 

Aus: Fischer, Friedrich, Der Bildersturm in der Schweiz und in Basel insbesondere, Basler Taschenbuch auf das Jahr 1850/1, 1850, 1–43.
Allgemein zum Bildersturm: Dupeux, Cécile / Jezler, Peter / Wirth, Jean (ed.), Iconoclasme. Vie et mort de l’image médiévale. Catalogue de l’exposition Musée d’histoire de Berne / Musée de l’Œuvre Notre-Dame, Musée de Strasbourg, Zürich 2001.

 

167891013